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Khaudom Wildzählung

Khaudom Wildzählung

Freiwilligendienst im wilden Khaudompark bei Vollmond

In der Arche Noah musste man nur jeweils bis zwei zählen. Das reicht natürlich heute zum Wildtiermanagement nicht mehr aus. Um ein realistisches Bild über die Anzahl der Wildtiere zu bekommen sind Sichtzählungen immer noch eines der günstigsten und zuverlässigsten Mittel, um Bestand und Artenvielfalt besser einschätzen zu können - Und Sie können mithelfen!

Man hält sich dabei 72 Stunden um den Vollmond in der Trockenzeit an einem Wasserloch auf. gezählt wird von 12:00 Uhr bis 12:00 Uhr.  Der erste genannte Tag ist der Einweisungstag in Sikaretti Campsite.  Nicht von jedem Wasserloch ist an einem Tag die Ausreise aus dem Park vor Tageslicht möglich, daher muss insgesamt ein 5 Tage Zeitraum eingeplant werden.

 

Termine 2022 ausgebucht

 

Man verbringt die Zeit nicht bequem in einem Rastlager, sondern direkt in Sichtnähe aufs Wasserloch im Nationalpark in wildester Umgebung. Und wilder als Khaudum geht in Namibia nicht.

Für den Khaudum Nationalpark ist der Naturfreund Leon Boye der Koordinator der Freiwilligen. Das Ziel ist es, alle Wasserlöcher im Park unter Beobachtung stellen zu können.

Für einen Schichtdienst werden mindestens 6 Personen pro Wasserloch gebraucht.

Anforderungen für die Khaudom Wildzählung

  • Man sollte verschiedene Antilopen-Arten auch bei schlechter Sicht voneinander unterscheiden
  • Bei Elefanten sollte man Geschlecht und Altersgruppe erkennen (siehe auch Grafik in der Bildergalerie)
  • Man sollte kleine Skizzen zeichnen können
  • Man muss vollkommen autark sein, sich wildnisgerecht verhalten und 3 Tage lang seine Nahrung auf einem Gaskocher zubereiten können.
  • Man sollte ein vollausgestattetes Allradfahrzeug besitzen, Feuerholz für mehrere Tage mitbringen und es schadet nicht, ungeduscht zu sein.
  • Altersbegrenzung Minimum 16 Jahre
  • Da das namibische Ministerium für Umwelt, Tourismus und Forstwesen die Oberhoheit über diese Zählung hat, dürfen keine Photos aus social media veröffentlicht werden und die geschossenen Bilder dürfen nicht für kommerzielle Zwecke eingesetzt werden. Drohnen sind nicht erlaubt.

Es gibt kein Geld dafür, dafür aber unbuchbare Erlebnisse.

Aufnahme in Liste für die Khaudom Wildzählung

Wenn Sie sich das zutrauen und interessiert sind eingeplant zu werden, bitte eine Email an "Friends of Khaudum" Leon Boye leon@wmleng.com Namen, Erfahrungen und wo Sie die direkten Tage vor und nach der Wildzählung sein wollen. Sie können sich aber bis 2 Monate vorher anmelden und wir planen Sie im Rahmen der freien Kapazitäten ein. Leon teilt die Teilnehmer dann in Schichtgruppen ein und weist ein Wasserloch für den 72 Stunden Zeitraum zu.

Eine umfangreiche Bildergallerie zur 2019 Wildzählung befindet sich auf der Facebook Seite von Gondwana: Hier die deutsche Übersetzung des Textes. 2020 konnte wegen des Covid-lockdowns nur in einer Vollmondperiode gezählt werden,

72 Stunden Spielzeit in Khaudum

Von Dirk Heinrich

Am Samstag, den 12. Oktober 2019, hatten sich um die Mittagszeit an elf Wasserlöchern im Khaudum-Nationalpark insgesamt 71 Personen in ihren SUVs mit Campingausrüstung versammelt. Die 72-Stunden-Zählung begann pünktlich um 12 Uhr und endete am Dienstag zur gleichen Zeit.

Die Teilnehmer waren am vergangenen Nachmittag in mehr als dreißig Fahrzeugen in Sikaretti, dem neu erbauten Eingangstor des Parks, angekommen und verbrachten die Nacht entweder auf dem Sportplatz oder in den leerstehenden Mitarbeiterquartieren. Am Abend nahmen alle an der Grillparty teil, und die Naturschutzbeamten informierten die Freiwilligen über die bevorstehende Wildtierzählung und mögliche Gefahren sowie über die Bedeutung der Wildtierzählung.

Die 71 Freiwilligen - einige von ihnen aus Brasilien, Deutschland und Südafrika, die meisten aus Namibia - mussten nicht nur ihre Campingausrüstung, sondern auch ihre eigenen Lebensmittel und Getränke sowie Treibstoff mitbringen. Der Khaudum National Park ist nur mit dem Geländewagen zu erreichen und der Weg durch weichen Sand ist langsam.

Die verschiedenen Gruppen machten es sich in respektvoller Entfernung von den Wasserlöchern, meist an den vorhandenen Hochhäusern, bequem. Sie sorgten dafür, dass sie genügend Schatten hatten und sich nicht von wilden Tieren, insbesondere Raubtieren, überraschen ließen, dass Elefanten nicht zwischen den Fahrzeugen und dem Lager herumwandern konnten und dass das Gebiet überall beobachtet werden konnte. Eine der Gruppen fand eine junge Steinpython unter einem Blech an der Stelle, an der sie ihre Zelte aufschlagen wollten.

Bereits in der ersten Nacht beobachteten viele der Gruppen verschiedene Tiere. Sie zählten Löwen, Leoparden, wilde Hunde, gefleckte Hyänen, einen Honigdachs und eine große Anzahl von Elefanten. Die Mitglieder einer Gruppe mussten in ihren Zelten bleiben und konnten es nicht einmal wagen, auf die Toilette zu gehen, da Löwen im Lager herumstreiften. Besucher des Parks dürfen in der Regel nicht an den Wasserlöchern campieren. Eine Ausnahme wurde für die Freiwilligen gemacht, und dieses besondere Privileg führte zu unvergesslichen Erlebnissen.

Im Mondlicht sahen einige Nachtwächter eine Oryxantilope, die vier wilde Hunde an einem der Wasserlöcher angriff. andere beobachteten neun Hyänen, die versuchten, ein Elefantenkalb zu töten. An einem weiteren Wasserloch erlegten zehn Wildhunde eine junge Braunantilope, und die ganze Gruppe von 17 Hunden kam, um sich von der Beute zu ernähren. Andere Freiwillige sahen, wie ein Elefantenkalb in ein Wasserloch fiel und wie es schließlich von seiner Mutter gerettet wurde. Innerhalb der ersten 24 Stunden nach ihrer Ankunft in Khaudum zählte eine Gruppe mehr als 250 Elefanten.

Insbesondere im Hinblick auf die Zählung der Elefanten wurden die Teilnehmer gebeten, die Anzahl der erwachsenen Bullen und Kühe sowie der Jung- und Jungtiere in der Herde zu erfassen. Sie nahmen auch Personen mit auffälligen Merkmalen besonders zur Kenntnis, wie einen Elefanten mit einem verkrüppelten linken Hinterbein, der sich in einem merkwürdigen Winkel vom Körper abzeichnete und das Gehen erschwerte, oder eine ausgewachsene Kuh mit einem normalen Stoßzahn und einem ungewöhnlich dünnen nach unten zeigen. Einige Antilopen wurden an gebrochenen Hörnern erkannt.

Am Dienstagabend versammelten sich die meisten Teilnehmer auf dem Campingplatz Khaudum, wo die Formulare der Zählung gesammelt und die aufregendsten Erfahrungen ausgetauscht wurden. Der Chief Conservation Officer des Parks wertet die Zählung aus und gibt die Ergebnisse bekannt.

Khaudum ist derzeit unterbesetzt und die Dürre setzt zudem die Parkverwaltung und die Tiere unter enormen Druck. Die Handvoll Wildhüter haben mit einem Mangel an Kraftstoff für die Fahrzeuge und die Aggregate zum Pumpen von Wasser zu kämpfen, während die Tiere nicht genügend Weide und Wasser haben. Dem Ministerium für Umwelt und Tourismus fehlen die notwendigen finanziellen Mittel. Zum Glück halten einige Sponsoren die Parkverwaltung am Laufen. Die Freiwilligen brachten zusammen mit ihrem beträchtlichen Gepäckstapel Treibstoff mit, um nachts Wasser für die Tiere zu pumpen. Tagsüber sind die Pumpen solarbetrieben.

Die Teilnehmer waren sich jedoch einig, dass sie jederzeit wiederkommen, wenn die nächsten 72 Stunden an den Wasserlöchern des Khaudum-Nationalparks anstehen. Die Anzahl der Freiwillige wurde von Leon Boye organisiert, der im letzten Jahr die erste Volkszählung mit Freiwilligen durchführte. Dann konnten nur drei Wasserlöcher zum Zählen besetzt werden. Es ist geplant, ab sofort jedes Jahr mit Hilfe von Freiwilligen eine Zählung durchzuführen.

 

Presentation: Game Count Conservation in Khaudum National Park by Novald Iiyambo

 

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